Transparenz und Opazität #trollkommunikation

von Kusanowsky

Eine schöne Notiz über die „Bedeutung der Opazität für die Kommunikation“ findet sich bei Danton-lebt.de. Ich nehme diese Notiz als Kommentar zu meinen laufenden Forschungen über die Trollkommunikation des Internets:

Erfolgreiche Kommunikation ist bekanntlich hoch unwahrscheinlich (Luhmann). Transparenz kann in diesem Sinne als Versuch der Reduktion von Kontingenz und Komplexität verstanden werden, um die Wahrscheinlichkeit erfolgreicher Kommunikation zu erhöhen – idealtypisch kommt dies in ökonomischen Modellen des perfekten Marktes zum Ausdruck: In diesen verläuft die Geld gesteuerte Kommunikation zwischen Anbieter und Nachfrager umso reibungsloser, je mehr Informationen verfügbar sind, d.h. je transparenter der Markt ist.
Wäre perfekte Kommunikation also absolut transparente Kommunikation? Ich habe daran erhebliche Zweifel. Doch was ist die “Leistung” die Opazität für die Möglichkeit von Kommunikation erbringt? Opazität schafft Differenz, während Transparenz Einheit schafft. Opazität ist die nicht einholbare Andersartigkeit der Anderen, die im Personellen selbst angelegte Unvorhersehbarkeit des Anderen, also genau der Grund, warum erfolgreiche Kommunikation so höchst unwahrscheinlich ist.  Diese ursprüngliche Differenz, könnte man mit einer groben Anlehnung an Jaspers’ Kommunikationstheorie sagen, ist aber gleichzeitig der Grund von Kommunikation überhaupt. Kommunikation ist die Anerkennung des Anderen als Anderem und damit notwendig auf die Differenz angewiesen, die die Opazität bereitstellt. Eine für sich selbst transparente Einheit kommuniziert nicht; ein perfekter Markt eine eigentlich kommunikationslose Totalität.

(Herkunft)