Vortrag: Datenschutz und Datenklau – die Exklusivität sozialer Strukturen #Linz

von Kusanowsky

Hier die Ankündigung eines Vortrags auf dem Open Commons Kongress 20. – 21.05. 2014 in Linz:

Es findet eine große Überwachung und Ausspähung statt. Nicht nur Geheimdienste sammeln Daten und werten sie aus, auch Konzerne, Marktforschung und viele weitere. Allgemein steht dies unter dem Vorbehalt, dass Daten geschützt werden müssten, da ein nicht legitimierter Zugriff auf Daten, ihre Sammlung, Verknüpfung, Auswertung und Weitergabe für einzelne Personen unvorhersehbare und schädliche Folgen haben könnten, die sie nicht hätten verhindern können.
Wenn dieser Vorbehalt stimmt, so muss man daraus nicht den Schluss ziehen, dass Daten geschützt werden müssten. Es müssen Personen geschützt werden. Der Einwand, dass ein solcher Schutz nur durch einen Datenschutz sicher gestellt werden kann, weil es allein Daten sind, die über Personen Auskunft geben, ist nur plausibel, solange Daten exklusiv behandelt werden und Strukturen dieser Exklusivität in gesellschaftliche Misstrauenensverhälntisse eingelassen sind. Und nur solange Daten als exklusiv behandelt werden, können Daten irgendwelche Wahrheiten über Personen verraten, weil ihre Verknüpfung, Interpretation und Weiterverwendung durch Exklusivität limitiert wird, was eine Voraussetzung dafür ist, Folgewirkungen zu rechtfertigen oder Rechtfertigungen als Zumutungen zu verstehen.
Daraus ergibt sich, dass die Strukturen der Exklusivität das Problem sind und nicht der Aussagegehalt von Daten.
Soziale Strukturen der Exklusivität, durch die sich der Aussagegehalt von Daten ergibt, haben keine beliebige Normalität und können sich ändern.
In dem Vortrag möchte ich versuchen zu zeigen, wie  dieser gegenwärtig ablaufende Veränderungsprozess beobachtet werden kann.

http://opencommons.public1.linz.at/oc14-datenschutz-und-datenklau-die-exklusivitat-sozialer-strukturen