Die Sokalisierung der Wissenschaft
von Kusanowsky
Bei den Sozialtheoristen ist ein Artikel erschienen, der sich mit einem aktuellen Fall der Sokalisierung der Wissenschaft befasst, nebst zwei sehr fragwürdigen Ratschlägen zur Vermeidung solcher Kommunikationsfallen.
Aufgabe: erkläre und begründe, warum diese Ratschläge gar nicht helfen. Tipp: die Falle entsteht, weil in der Wissenschaft genau diese Ratschläge sehr ernst genommen werden.
Auf den Schäferhund gekommen? Ein Workshop zum „Schäferhund-Hoax“, kritischer Geschichtswissenschaft und akademischem Trendsurfing
Der „deutsch-deutsche Schäferhund“ geistert seit dem Frühjahr durch Online-Medien und die deutsche Presse. Während die Wissenschaftsparodie von Alan Sokal vor 20 Jahren jedoch ausführliche Debatten nach sich zog, hat der Hunde-Hoax, mit dem eine Gruppe anonymer Satiriker/innen auf einer Berliner Nachwuchstagung zu Human-Animal-Studies und in der Hauszeitschrift des Dresdner Hannah-Arendt-Instituts reüssierte, innerhalb der Geschichtswissenschaft bislang auffällig wenig Resonanz gefunden. Das ist erstaunlich, fordert die frei erfundene Studie über Schäferhunde in NS-Konzentrationslagern, sowjetischen Speziallagern und an der innerdeutschen Grenze Historiker/innen und Geisteswissenschaftler/innen doch gleich in mehrfacher Hinsicht heraus: Auf dem Prüfstand stehen neben wissenschaftlichen Qualitätsstandards und kritischer Urteilskraft auch das Verhältnis der Geschichtswissenschaft zu ideologisierten Deutungen der Vergangenheit und die innerfachliche Debattenkultur.
http://www.hsozkult.de/event/id/termine-31900
Peer Review, falls es jemand nicht weiß, ist ein Begutachtungsverfahren, das die Qualität von Veröffentlichungen in wissenschaftlichen Zeitschriften sicherstellen soll. Eingereichte Texte werden – manchmal anonym, manchmal auch nicht – meist zwei Wissenschaftlern des entsprechenden Faches vorgelegt, die grünes Licht für die Veröffentlichung geben, sie ablehnen oder Nachbesserungen fordern.
Das klingt in der Theorie vernünftig. Was passiert aber, wenn die Gutachter mit hoher Wahrscheinlichkeit derselben geschlossenen Ideologie anhängen wie die Autoren eingereichter Arbeiten? Logisch: Dann ist das, was ursprünglich mal als Qualitätskontrolle gedacht war, bestenfalls noch eine Konformitätskontrolle. Ein institutionalisierter Confirmation Bias.
Vollständig: http://www.redpillberlin.de/2017/05/20/soziologiezeitschrift-stolpert-ueber-konzeptionellen-penis/
Lieber Klaus, kennst du zufällig gute Literatur, die sich mit den Bedingungen der Möglichkeit von Hoax-Artikeln beschäftigt?
keine bestimmte, dürfte aber nicht schwer zu finden sein.