Workshop: „Wer bist du und was willst du von mir?“ #hackover
von Kusanowsky
Auf dem Hackover in Hannover, am Samstag, den 25. Oktober um 15.00 Uhr, biete ich einen Workshop an.
Wer bist du und was willst du von mir? Ein Workshop mit Diskussion.
In diesem Workshop geht es um die Frage, wie man Kommunikation zwischen Unbekannten in sozialen Netzwerken beurteilen kann.
Anhand einiger Beispiele aus dem Web 2.0 möchte ich in einem Gesprächsworkshop zeigen, wie Kommunikation zwischen Unbekannten verläuft und wie man lernen kann, die eigenen wie die blinde Flecke der anderen Beteiligten zu beurteilen.
Es geht dabei vor allem um die Frage, mit welchen Normalitäten und Selbstverständlichkeiten noch gerechnet werden kann, wenn man etwas tut, das weder normal noch selbstverständlich ist.
Bei Interesse und zur Vorbereitung empfehle ich den Vortrag bei den Datenspuren 2014 in Dresden: „Was deine Daten über mich verraten.“
Die Aufzeichnung des Workshops findert man unter diesem Link
Einleitung: – Kommunikation in anonymen Netzwerken macht, dass alle Beteiligten schlecht informiert sind – Innovation und Übefluss – Anschlussfindung und Zweckrationalität – Was ist eigentlich noch selbstverständlich?
Für den Workshop schlage ich folgende Informationssituationen zur Diskussion vor. Zunächst würde ich die Fälle in kurzen Worten schildern und würde dann fragen, wie man die Informationssituation beurteilen kann.
Die Beispiele findet man hier:
1. Fall: Die unbekannten Folgen
Gibt es bei der Kommunikation zwischen Unbekannten eigentlich noch Missverständnisse?
http://schwerdtblog.absatzwirtschaft.de/2013/03/26/ein-tweet-und-seine-fatalen-folgen/
2. Fall: Der unbekannte Verdacht. „Erwin-Kommentar“ – der Blogautor wird von einem Kommentator verdächtigt, einen anonymen Kommentar selbst geschrieben zu haben
http://www.anlasslos.de/?p=521#comment-326
3. Fall: Das unbekannte Arschloch. „Warum dieser Hass?“ ein Blogartikel berichtet von einer Kontaktaufnahme bei G+, bei dem es etwas rumpelte
Klicke, um auf warum-dieser-hass.pdf zuzugreifen
(Dieser Artikel ist nur im cache bei Google zu finden, weil er off genommen wurde.)
4. Fall: Die unbekannte Absicht. Hier hat ein Kommentator unter einer identischen Ip-Adresse zwei ganz gegensätzliche Kommentare abgesetzt
http://killerbeesagt.wordpress.com/2011/11/30/false-flag-im-kommentarbereich/
Meine grundsätzliche Frage ist, warum es so schwer ist zu verstehen, dass alle Beteiligten durch socialmedia schlecht informiert sind. Durch socialmedia wird ein gigantischer Berg an Informationsdefiziten angehäuft, aber offensichtlich scheint das für die ablaufende persuasive Kommunikation nicht von Bedeutung zu sein. Das ist sehr, sehr merkwürdig.
John Scalzi ist ein Autor und Online-Schriftsteller, der angeblich (prüfen kann das niemand, es wird nur erzählt) den Zorn von Internnettrollen auf sich gezogen hat, weil er sich in einem satirischen Text über Meinungen zur Abtreibung von manchen Konservativen lustig gemacht hatte. Und da ihn dieser Kommentarüberfall verdrießlich stimmte, suchte er nach einer Lösung für diese belästigenden Hasskommentare. So kam ihm die clevere Idee: für jeden eingehenden Hasskommentar spendet dieser unschuldige Teufel einen bestimmten Betrag an wohltätige Menschenrechtsorganistionen. Weitere Kollegen sollen sich dieser Idee angeschlossen haben.
Mehr dazu hier:
https://differentia.wordpress.com/2013/02/07/gutes-tun-hasskommentare-schreiben/
Bertolt Brecht, Radiotheorie: „Man hatte plötzlich die Möglichkeit, allen alles zu sagen, aber man hatte, wenn man es sich überlegte, nichts zu sagen. […] Ein Mann, der was zu sagen hat und keine Zuhörer findet, ist schlimm daran. Noch schlimmer sind Zuhörer daran, die keinen finden, der ihnen etwas zu sagen hat.“
http://de.wikipedia.org/wiki/Radiotheorie