Update Suchanzeige – bitte teilen #anderesprache für eine #anderegesellschaft
von Kusanowsky
Ich suche Seiten im Netz, die Wörter, Begriffe, Redeweisen, Sprachschnipsel und dergleichen als Glossare dokumentieren, die kaum jemand kennt, die neu erfunden wurden oder die Fantasie-Fachbegriffe enthalten, ob aus ernsthaften Gründen oder nur zum Spaß sei völlig egal.
Hier drei Beispiele:
- Formen antidiskriminierender Sprachhandlungen (*)
- NEUE [kunst]WORTE BRAUCHT DIE WELT (*)
- Freut euch des Labenz! (*)
Ergänzungen:
Vielen Dank fürs Weiterteilen.
(letzte Aktualisierung: 31.12.2014)
kolumbien (V.): (kolamb, kolümbe, kolomben) Etwas entdecken, das man zunächst für völlig neu hält, deswegen völlig aus dem Häuschen sein und zuletzt herausfinden, dass andere es schon ewig kennen.
„Christoph Kolumbus hat Amerika also nicht entdeckt, sondern nur kolomben.“
http://labenz.texttheater.net/K
„Der Friseur wusste genau, dass diese Schnippel etwas Besonderes waren und warf sie nicht weg!“
Die Lappen konstruieren sich eine ziemlich komplizierte Realität, dadurch, dass sie ganz eigenwillige sprachliche Kategorien erschaffen. Von den Lappen, die diese Kategorien ihrem Denken, Fühlen und Entscheiden zugrunde legen, werden Dinge oder Ereignisse oder Umstände relevant, interessant oder problematisch, die jenseits der erfundenen Benennung eben weder aufregend noch erwähnenswert wären.
(In der Regel lässt sich eigentlich auch nur das erwähnen, was man irgendwie benennen kann…)
So wird die erlebte Umwelt durch die extravaganten sprachlichen Kategorien insbesondere auf- oder abgewertet.
“Der Friseur wusste genau, dass diese Schnippel etwas Besonderes waren und warf sie nicht weg!”
Die Lappen konstruieren sich eine ziemlich komplizierte Realität, dadurch, dass sie ganz eigenwillige sprachliche Kategorien erschaffen. Von den Lappen, die diese Kategorien ihrem Denken, Fühlen und Entscheiden zugrunde legen, werden Dinge oder Ereignisse oder Umstände als relevant, interessant oder problematisch empfunden, die jenseits der erfundenen Benennung eben weder aufregend noch erwähnenswert wären.
(In der Regel lässt sich eigentlich auch nur das erwähnen, was man irgendwie benennen kann…)
So wird die erlebte Umwelt durch die extravaganten sprachlichen Kategorien insbesondere auf- oder abgewertet.
Hier dürfte sich einiges finden lassen: http://www.physiologus.de
NEUE [kunst]WORTE BRAUCHT DIE WELT #2
http://uzdz.blogspot.de/2014/03/weitere-kunstworte-neue-kunst-worte.html
http://www.kunst-worte.de/
Mir ist aufgefallen, dass Du einen Kommentar von mir oben doppelt aufgeführt hast. Der obere Kommentar (den ich um 22:22h eingegeben habe) enthält einen Satzbaufehler, deswegen habe ich den (inhaltlich unveränderten) Beitrag (um 22:27h) ein zweites Mal korrigiert nachgesandt.
Die Aufnahme des offensichtlich fehlerhaften Beitrags ist also eigentlich überflüssig und irritierend. (Selbst dann, wenn man den Satzbaufehler ignoriert, überliest oder überhaupt nicht wahrnimmt, wirkt ein doppelter Kommentar nur verwirrend oder eben verwirrt, verwunderlich, seltsam, absurd und vielleicht sogar lächerlich oder peinlich… wenn man das so sehen will…)
Weil ich davon ausgehe, dass Du eine (mehr oder weniger) bewusste Auswahl triffst, welche Beiträge Du in Deinen Blog aufnehmen willst und welche Beiträge Du unterschlägst, hat mir das zu Denken gegeben, warum Du gerade einen fehlerhaften/ „verbockten“ Beitrag von mir erscheinen lässt…
Ich hatte darüber hinaus nämlich noch drei weitere Kommentare mit Links und Zitaten verfasst, die ich (selbst) interessant fand… im Hinblick auf kreative Sprachbildung. („Glossolalie“ oder „Onomatopoesie“ zur primitiven/ kreativen Sprachmusterbildung, etc…)
Dass Du eine gewisse Auswahl triffst ist völlig in Ordnung und ich bin auch schon darauf gefasst gewesen, dass Du sicherlich nicht alles einblenden möchtest, was ich aus dem Netz ziehe.
Womöglich war darunter auch viel „Müll“ oder „Krempel“, den Du einfach nicht brauchen kannst. Womöglich versteht man Beiträge, die man nicht unmittelbar verstehen kann, sogar automatisch als Störung, als „Spam“ oder „Trolling“… (?) Vielleicht hat Dich das wirklich genervt, geärgert oder einfach überfordert, weil Du das nicht brauchen kannst oder nicht einordnen konntest was ich da für Dich rausgesucht hatte.
Trotzdem.. oder gerade WEIL ich vermute, dass Du eine gewissermaßen bewusste Auswahl triffst, um Dein Blog vor der ausufernden „Vermüllung“ mit unbrauchbarem/ überflüssigem oder störenden inhaltlichen Ballast zu bewahren, hat mir Deine Auswahl zu denken gegeben.
Ich dachte mir gerade:
Wenn Du mich nicht vorführen willst, dann könntest Du den fehlerhaften Kommentar oben gerne ausblenden.
Und dieser Gedanke hat mich eben auch mit der (kontextrelevanten?) Feststellung konfrontiert, dass wir bereits über sehr interessante Idiome und Ausdrücke verfügen, um komplexe sozialpsychologische Sachverhalte, Probleme und Konflikte benennen zu können.
„Jemanden vorführen“ ist so ein Sprachbild, das Menschen offenbar erfunden haben, um einen Sachverhalt benennen zu können, der ohne dieses vereinfachende Sprachbild nur schwierig zu rationalisieren, zu benennen oder zu vermitteln wäre.
Das Sprachbild kommt offenbar aus dem Strafrecht:
http://de.wikipedia.org/wiki/Vorf%C3%BChrung_%28Recht%29
Wenn ich also nicht davon ausgehen kann, dass für Dich ein gewisser Anlass besteht, mich „strafen“ zu wollen, dann verstehe ich immer noch nicht, warum Du gerade einen Kommentar von mir einblendest, den ich ganz offensichtlich „verbockt“ habe, während Du andere Kommentare ja regelmäßig unterschlägst, die Dir offenbar irrelevant oder überflüssig erscheinen.
Wenn ich aber davon ausgehe, dass Du mich damit tatsächlich „vorführen“ (also in gewisser Hinsicht durchaus „bestrafen“) wolltest, dass Du meine Fehler oder Unzulänglichkeiten an dieser Stelle öffentlich vorführst, während Du andere Beiträge von mir blockierst, dann besteht letztlich vielleicht sogar irgendwo Anlass für mich, mein eigenes Verhalten zu ändern oder mich bei Dir zu entschuldigen.
In jedem Fall ist es aber wirklich besser, wenn man das zu vermitteln oder in Worte zu fassen versucht, was man (im Verhalten der Anderen?) vielleicht als störend erlebt. Zumindest kann man Fragen, wenn man etwas nicht versteht. Dann kann auch überflüssige Störkommunikation durchaus zu Lernerfolgen führen, wenn man (in der Metakommunikation darüber) zumindest verstehen kann, was man besser machen könnte und wie man konstruktiver miteinander umgehen kann, wenn man das möchte…
Dafür haben wir ja Sprache, nehme ich an…
Damit wir uns verstehen (können). 😉
PROSPERO.
Schnöder Sklav‘,
In welchem keine Spur des Guten haftet,
Zu allem Bösen fähig! Ich erbarmte
Mich deiner, gab mir Müh‘, zum Sprechen dich
Zu bringen, lehrte jede Stunde dir
Dies oder jenes. Da du, Wilder, selbst
Nicht wußtest, was du wolltest, sondern nur
Höchst viehisch kollertest, versah ich dich
Mit Worten, deine Meinung kund zu tun.
Doch deiner niedern Art, obwohl du lerntest,
Hing etwas an, das edlere Naturen
Nicht um sich leiden konnten: darum wardst du
Verdienterweis‘ in diesen Fels gesperrt,
Der du noch mehr verdient als ein Gefängnis.
CALIBAN.
Ihr lehrtet Sprache mir, und mein Gewinn
Ist, daß ich weiß zu fluchen. Hol‘ die Pest Euch
Fürs Lehren Eurer Sprache!
http://www.zeno.org/Literatur/M/Shakespeare,+William/Kom%C3%B6dien/Der+Sturm/Erster+Aufzug/Zweite+Szene