Hexerei, Zauberei und Magie als Vermeidungsproblem der Physik, Notizen
von Kusanowsky
Noitzen zum Thema: Hexerei, Zauberei und Magie als Vermeidungsaufgabe der Physik, um zu zeigen, dass die Physik einerseits über die Meisterung dieser Vermeidungsaufgabe ihre Fortschritte erzielt hatte, aber andererseits ihre Erfahrungsgrundlage so geändert hat, dass sie nun wieder mit einer Art „Zauberwelt“ zu tun hat und jetzt nicht weiter weiß, weil die Notwendigkeit der Vermeidung von „Aberglauben“ die Kontingenz der wissenschaftlichen Methode erfahrbar machte. (Eine kleine Sammlung von Noitzen, Ergänzungen als Kommentare nehme ich gerne entgegen)
- Reginald Scot (* vor 1538; † 9. Oktober 1599; auch Reginald Scott oder Scotte) war ein englischer Schriftsteller, Arzt und Skeptiker von Zauberei und Hexerei. In seinem bekanntesten Werk The Discoverie of Witchcraft von 1584 beschreibt er die Zaubertricks der angeblichen Zauberer. Es gilt als erstes neuzeitliches Buch über die Aufklärung der Zauberei. http://de.wikipedia.org/wiki/Reginald_Scot
Hieronymus Bosch: Der Gaukler, 1475 – 1480
- Friedrich Spee (* 25. Februar 1591 in Kaiserswerth bei Düsseldorf; † 7. August 1635 in Trier) war ein deutscher Jesuit. Er wurde berühmt als Kritiker der Hexenprozesse http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_von_Spee
- Magia Naturalis http://de.wikipedia.org/wiki/Magie#Magia_Naturalis
- Susan Greenwood: The Illustrated History of Magic and Witchcraft. Lorenz Books 2011
- Klaus H. Kiefer, (Hrsg.): Cagliostro. Dokumente zu Aufklärung und Okkultismus. München: Beck 1991
- Zweifel an Zauberkünsten und Kritik am Prozessverfahren
http://de.wikipedia.org/wiki/Hexenverfolgung#Zweifel_an_Zauberk.C3.BCnsten_und_Kritik_am_ProzessverfahrenDie Zweifel an Hexerei und Zauberei entwickelte sich über die Einschränkung ihrer Wirksamkeit auf der Basis der Annahme ihrer Möglichkeit:
Friedrich von Spee .B. , der keinen Zweifel daran hatte, dass Hexerei und Zauberei ein schweres Verbrechen wären, aber sehr unwahrscheinlich seien.
Martin Plantsch (um 1460–1533) betrachtete schon 1507 Zauberei als Einbildung; das Wirken von Hexen könne nicht bekämpft werden, da es unter Gottes Willen stehe: „Dies ist die erste allgemeingültige Wahrheit: Kein Wesen kann einem anderen Schaden zufügen oder irgendeine tatsächliche Wirkung nach außen hervorbringen, es sei denn durch den Willen Gottes“.
Der Zweifel an Hexerei und Zauberei war theologischen Ursprungs:
Jakob Heerbrand (1521–1600) stellte 1570 die Disputations-These auf, dass Menschen weder zaubern noch Wetter machen können, und ließ dies von seinem Schüler verteidigen: „Man darf nicht meinen, diese Worte der ‚Magier‘ hätten eine so große Wirksamkeit oder sie hätten Kräfte, um solche Dinge zu bewerkstelligen“ – es seien „Phantasmata“, die der Satan vorgaukele, aber keine wirklichen substanzhaften Veränderungen der Natur oder Schädigungen von Menschen, denn nur Gottes Wort könne tatsächlich schöpferisch wirken.
- Entwicklung einer Zauberkunst als Unterhaltung seit dem 18. Jahrhundert
- Über die Ausdifferenzierung einer Unhterhaltungskunst, der das Recht auf Manipulation, Trickserei und Täuschung zugesprochen wurde, erleichterte sich für die Physik die Rechtfertigung der Verzichts auf selbiges und normierte durch Methoden eine entsprechendes Vermeidungsverhalten.
nächste Sammlung: die Erfindung des Experiments.
„Was ist denn eigentlich die Zauberkunst und Hexerey? Ich muß es bekennen, daß ich eben hieran am ersten gezweifelt habe, und noch zweifle. Diejenigen, so über diese Materie geschrieben, scheinen mir alle Teufeleyen und Aberglauben mit einander vermischet zu haben. Wenn in der heiligen Schrift, in den Vätern oder in den Gesätzen dergleichen Dinge vorkommen: sogleich werden Beweise für oder wider die Hexerey und Zauberey daraus geschmiedet. Es steht geschrieben: Die Zauberer sollst du nicht leben lassen (a) Abermal steht geschrieben: Es soll in dir keiner gefunden werden, welcher seine Söhne und Töchter erforschet und sie durch das Feuer führet: oder welcher die Wahrsager und Traumedeurer zu Rate zieht. Weder soll in dir seyn ein Zauberer (b) Und siehe da! Im Augenblicke schließt P. Agnell c also giebt es eine wirkende Zauberkunst und Hexerey
Christoph Daxelmüller: Zauberpraktiken. Die Ideengeschichte der Magie. Düsseldorf 2005
Ich bin ebenfalls an Magie, Macht und Maschine sehr interessiert. Die alle die gleiche indogermanische Wurze im indoeuropäischen *magh haben.