Postjournalismus, Algorithmen & Textauswertung
von Kusanowsky
Innovationsforum: Postjournalismus in Rostock (BMBF; FroPati; 12.09.2013)
von links nach rechts
Frederik Fischer: https://twitter.com/FrederikFischer ; http://tame.it/
Lars Krüger: http://www.engage-ventures.com/
Klaus Kusanowsky: https://twitter.com/kusanowsky ; https://differentia.wordpress.com/
Stefan Pforte: https://twitter.com/vanforte ; http://grawis.org/
Folien unter: http://goo.gl/ZcMh4u
Die Datei als Podcast gibt es hier bei soundcloud
Die Quintessenz also: Das Alte ist tot, nein, untot, denn setzt sein Dasein zombiehaft fort, es schiebt sein Ableben und Abgelöstwerden auf und prokrastiniert sein geisterhaftes Über-Leben, wenn nicht tatkräftige und unternehmenslustige Akteure (Forscher gennant) endlich eingreifen und das Ruder herumreissen. Gar von Heilsversprechen ist die Rede gegenüber einem kranken Körper, der sich seinen Leidensdruck endlich eingestehen müsse.
Kann die Lösung aber nicht darin bestehen, GEGEN den Inovationszwang von jungen Entrepreneurs (selber, wie im Beitrag gesagt, zum vorherrschenden Habitus und Geschäftsmodell geworden) und dem unangenehmen Dezisionismus, Aktivismus, Voluntarismus der immer wieder eine subjektzentrierte Handlungstheorie aufgreift, eine Einstellung zu finden, die, ebenfalls aktiv, aber anders, einen Weg findet, „sich die Dinge finden zu lassen.“ „Es wird sich finden, im Zuge systemischer Selbstorganisation, auf die zu vertrauen ist,“ entspräche eher der angesprochenen Gelassenheit als immer wieder beschworener Unternehmergeist.
THINK – Frederik Fischer: Der Maschinensturm
Wie bei einem Computer-Rollenspiel wird auch das komplexeste Individuum in wenige Attribute zerhackt: Alter, Geschlecht, Wohnort – eine Persönlichkeit nach dem Baukastenprinzip. Und wenn die Ausdrucksmöglichkeiten auf Tweets, Retweets und 140 Zeichen reduziert werden, gerät man in Versuchung, es Homer Simpson in der Folge „King Size Homer“ gleichzutun: Der lässt einen Trinkvogel seine Arbeit erledigen – er drückt immerzu die Bestätigen-Taste während Homer ins Kino geht.
Etwas Ähnliches passiert aktuell in sozialen Netzwerken. Dort gibt manch professioneller Nutzer aus Effizienzgründen die Kontrolle über sein Profil an Computerprogramme ab, die automatisch eigene Inhalte veröffentlichen, die anderer Nutzer kommentieren und sogar auf Anfragen antworten. Diese Cyborg-Profile gewinnen dabei mindestens genauso viele neue Freunde wie von Menschen gesteuerte Konkurrenten – und sind damit im Sinne der Relevanzmetrik in sozialen Netzwerken erfolgreich.
http://www.wired.de/2013/09/16/think-frederik-fischer-der-maschinensturm/
Nerdjournalismus von Christoph Kappes
Unklare Begriffe wie Nerdjournalismus sind des Teufels. Denn das Wort “Nerdjournalismus” hat sich wohl eine Lehrredaktion erst 2011 ausgedacht und es hat bei Google nur 192 Treffer , so dass es, um es mit den Worten des Semiotikers Martin Lindner freundlich zu sagen, noch gar nicht “zur Ruhe gekommen ist”.
Obwohl also niemand so genau weiss, was das Wort heisst, habe ich auf DJV Besser Online 2013 zusammen mit Julius Tröger von der Berliner Morgenpost und Sascha Venohr von ZEIT Online darüber diskutiert. Für eine Diskussion war das Wortfeld dann auch ausreichend, ein unbekannter Fokuspunkt in der Mitte.
Von meinem Kurzvortrag hat Gunnar Sohn die ersten sieben Minuten auf Youtube hochgeladen und auf Soundcloud ist ein vollständiger Mitschnitt von 22 Minuten
http://christophkappes.de/nerdjournalismus/