Vortrag: Ist Öffentlichkeit selbstverständlich? bei #datenspuren
von Kusanowsky
Vortrag bei „Datenspuren – Privacy by Design“ 2-tägiges Symposium zu Datenschutz und Privatsphäre. Kulturzentrum Scheune Dresden, Eintritt frei. Sa. 7. & So 8. September 2013
Es geht die Rede vom Ende der Privatheit. Es wird gelauscht, es wird überwacht, es werden Daten massenweise gesammelt, verkauft, ausgewertet. Es wird immer deutlicher, dass Datenschutz fraglich wird und zugleich steigen die Erwartungen auf eine funktionierenden Datenschutz. Bislang haben keine gesetzlichen und technischen Maßnahmen ausgereicht, um einen Datenschutz sicher zu stellen. Im Gegenteil. Man kann eher den Eindruck gewinnen, dass sowohl gesetzliche wie technische Maßnahmen nur Begleitphänomene waren, um irreversible Veränderung statthaft zu machen. Nun scheint sich herauszustellen, dass Privatheit keineswegs selbstverständlich ist. Man muss immer mehr Schwierigkeiten bewältigen, um Privatheit – was immer das heißen mag – sicher zu stellen. Gleichzeitig wird so getan, also ob dies nicht auch für Öffentlichkeit gelte. Ich möchte die These vertreten, dass sich jetzt auch heraus stellt, dass Öffentlichkeit keineswegs selbstverständlich ist. Sowohl Privatheit als auch Öffentlichkeit sind keineswegs normal.
Was wir gegenwärtig erleben, ist ein Prozess der Entnaivisierung von Normalitätserfahrungen. Ein solcher Prozess fordert Lernbereitschaft und kann am besten durch die Reflexion seines Entwicklungsprozesses Einsichten liefern, die es möglich machen, auch unter schwierigen Bedingungen mit Privahtheit und Öffentlichkeit zurecht zu kommen.
Was geschieht, wenn etwas so seltsames wie das Internet anfängt normal zu werden?
http://www.datenspuren.de/2013/fahrplan/events/5235.html
Siehe dazu auch diesen Vortrag bei den Datenspuren 2013 über eine Chronologie des Big-Brother-Überwachungsskandals.
PRISM / TEMPORA Was wissen wir bis jetzt? von neismark