Was wir über die Welt wissen …#massenmedien #systemtheorie #luhmann
Postdramatiker am 1. Februar 2013 über Massenmedien:
Der erste Satz von Luhmanns „Realität der Massenmedien“ ist (neben dem Buchtitel selbst) so komplex, dass eigentlich kein Leser mehr lesen müsste oder dürfte, als diesem Satz. Vorausgesetzt, dieser Leser hätte das Interesse und die Fähigkeit, diesen Satz als mehr denn nur eine Kalenderweisheit zu verstehen, die besagt, dass das Fernsehen uns ziemlich beeinflusst. Warum, dazu gleich.
Fernseh-Spaces
Fernsehen verwandelt die unmarkierte, ungeformte Welt in einen marked space, der ihr Sinn verleiht, zugleich die Welt als unmarked space ausschließend. Wer sich vor dem Fernsher befindet, nimmt die Welt als eine wahr, die Sinn hat – sitzend in einer dadurch nur umso mehr als sinnlos erfahrbaren Welt. Der Fernseher produziert eine „Sinnwelt“ (Luhmann, KdG 61), die sich durch Abbildung aus Elementen einer Welt konstituiert, die dadurch nur als umso sinnloser erfahrbar wird. Fernsehen gibt der Welt als Welt Sinn. Die Außenseite dieser Form „Fernsehen“ – lässt sich Luhmann parodierend (KdG 63) überraschend sinnvoll sagen – bleibt unmarked space. (weiterlesen)
Weitere Artikel dazu:
Die Masse des Massenmediums
Zum Unterschied von Massenmedien und Internet
Das Internet ist kein Massenmedium. Interview mit Niklas Luhmann 1997