Mir gefällt’s, wenn’s euch gefällt! Konformitätseffekte bei Facebook
Peter Michael Bak & Thomas Keßler
Konformitätseffekte sind bisher vor allem aus der Kleingruppenforschung bekannt. Ziel der vorliegenden Studie war es zu prüfen, ob sich auch bei der Nutzung des sozialen Netzwerks Facebook Konformitätseffekte nachweisen lassen. Dazu wurde eine Online-Studie realisiert, bei der es darum ging, einen Bildstimulus zu bewerten. Dabei wurde variiert, mit wie vielen Facebook-Likes das Bild präsentiert wurde. Es zeigt sich, dass das Bild insbesondere Intensivnutzern von Facebook besser gefiel, wenn es bereits durch Likes entsprechend positiv etikettiert wurde. Außerdem zeigte sich, dass dieser Konformitätseffekt mit zunehmenden Likes größer wurde und dass insbesondere Männer, die Fa-cebook intensiv nutzen, dazu neigen, ihre Beurteilung an die Vorgaben anzupassen. Die Bedeutung der vorgelegten Ergebnisse wird aus theoretischer und praktischer Sicht diskutiert.
„Sollen wir ethisch handeln, bedeutet das sowohl für Adorno wie für Foucault, dass wir eingestehen, dass der Irrtum konstitutiv für die Frage ist, wer wir sind.“
Ein schönes Zitat. Ich frage ob es auch möglich ist, darauf keine ironische Entgegnung zur formulieren. Wer soll denn wissen „wer wir“ sind? Ich etwa? Und wenn ich es weiß, soll ich das dann weiter sagen? Weiter vermitteln? Oder andersherum: warum sollte ausgerechnet ich das nicht wissen können? Oder ist das gar nicht gemeint, sondern: es käme darauf an zu wissen, wer ich bin. Auch in dieser Hinsicht: was wäre, wenn ich es wüsste? Oder was wäre, ich wäre derjenige, der das nicht wüsste.
Im Grunde sind Paradoxien nur die performative Grundlage für eine Ironie des Schulterzuckens.
Das Problem des Protagonisten ist wohl, dass man das Hündchen anbetet, wenn man das Herrchen nicht zu sehen bekommt. Die Illusion der Möglichkeit eines irdischen Gottes ist die Negation von Individialität: niemals durch selbstbestimmte Projektion aus dem Sumpf der Kontingenz austreten müssen. Cusanus wusste, dass wir Individuum sein müssen – aus Verzweiflung. (Vater kommt nie).
Das ist keine Paradoxie. Es ist möglich und einsichtig, dass sich in einer Menge wechselseitig alle Elemente der Menge voneinander unterscheiden können. Die Paradoxie, die Du beobachtest, ist eine Illusion, die aus der Verwechslung von Repräsentant und Repräsentat entsteht. Es sind tatsächlich alle unterschiedlich. Der Fehler besteht darin, die Artikulation der Unterschiedlichkeit als Unterschiedlichkeit für sich für Unterschiedlichkeit an sich zu halten. Dieses Missverständnis führt zur Konformität der Repräsentation, also zur Konformität der Unterschiedlichkeit für sich. Insofern versucht wird, die Unterschiedlichkeit durch die Produktion der Unterschiedlichkeit für sich zu erreichen, wird die Unterschiedlichkeit an sich notwendig verfehlt.
[…] Problem bricht erneut auf. Dann aber unter gänzlich veränderten Bedingungen. Einzelene Menschen (Indvidualitätsparadoxie) können solche Wissens- und Erfahrungsbildungsprozesse weder einfach herstellen noch […]
„Methode von Versuch und Irrtum: Es ist die Methode, kühne Hypothesen aufzustellen und sie der schärfsten Kritik auszusetzen, um herauszufinden, wo wir uns geirrt haben.“ (Karl Popper)
Was wir sind ist vielleicht nicht verifizierbar… hin und wieder durchaus aber falsifizierbar…
„Es dürfte uns gut tun, uns manchmal daran zu erinnern, dass wir zwar in dem Wenigen, das wir wissen, sehr verschieden sein mögen, dass wir aber in unserer grenzenlosen Unwissenheit alle gleich sind.“ (auch Karl Popper)
Mir gefällt’s, wenn’s euch gefällt! Konformitätseffekte bei Facebook
Peter Michael Bak & Thomas Keßler
Konformitätseffekte sind bisher vor allem aus der Kleingruppenforschung bekannt. Ziel der vorliegenden Studie war es zu prüfen, ob sich auch bei der Nutzung des sozialen Netzwerks Facebook Konformitätseffekte nachweisen lassen. Dazu wurde eine Online-Studie realisiert, bei der es darum ging, einen Bildstimulus zu bewerten. Dabei wurde variiert, mit wie vielen Facebook-Likes das Bild präsentiert wurde. Es zeigt sich, dass das Bild insbesondere Intensivnutzern von Facebook besser gefiel, wenn es bereits durch Likes entsprechend positiv etikettiert wurde. Außerdem zeigte sich, dass dieser Konformitätseffekt mit zunehmenden Likes größer wurde und dass insbesondere Männer, die Fa-cebook intensiv nutzen, dazu neigen, ihre Beurteilung an die Vorgaben anzupassen. Die Bedeutung der vorgelegten Ergebnisse wird aus theoretischer und praktischer Sicht diskutiert.
http://journal-bmp.de/2012/12/mir-gefallts-wenns-euch-gefallt-konformitatseffekte-bei-facebook/
„Sollen wir ethisch handeln, bedeutet das sowohl für Adorno wie für Foucault, dass wir eingestehen, dass der Irrtum konstitutiv für die Frage ist, wer wir sind.“
Judith Butler
Ein schönes Zitat. Ich frage ob es auch möglich ist, darauf keine ironische Entgegnung zur formulieren. Wer soll denn wissen „wer wir“ sind? Ich etwa? Und wenn ich es weiß, soll ich das dann weiter sagen? Weiter vermitteln? Oder andersherum: warum sollte ausgerechnet ich das nicht wissen können? Oder ist das gar nicht gemeint, sondern: es käme darauf an zu wissen, wer ich bin. Auch in dieser Hinsicht: was wäre, wenn ich es wüsste? Oder was wäre, ich wäre derjenige, der das nicht wüsste.
Im Grunde sind Paradoxien nur die performative Grundlage für eine Ironie des Schulterzuckens.
Vielleicht beweist das Zitat von Butler ja auch nur, dass ethisches Handeln gar nicht möglich ist.
Das Problem des Protagonisten ist wohl, dass man das Hündchen anbetet, wenn man das Herrchen nicht zu sehen bekommt. Die Illusion der Möglichkeit eines irdischen Gottes ist die Negation von Individialität: niemals durch selbstbestimmte Projektion aus dem Sumpf der Kontingenz austreten müssen. Cusanus wusste, dass wir Individuum sein müssen – aus Verzweiflung. (Vater kommt nie).
Das ist keine Paradoxie. Es ist möglich und einsichtig, dass sich in einer Menge wechselseitig alle Elemente der Menge voneinander unterscheiden können. Die Paradoxie, die Du beobachtest, ist eine Illusion, die aus der Verwechslung von Repräsentant und Repräsentat entsteht. Es sind tatsächlich alle unterschiedlich. Der Fehler besteht darin, die Artikulation der Unterschiedlichkeit als Unterschiedlichkeit für sich für Unterschiedlichkeit an sich zu halten. Dieses Missverständnis führt zur Konformität der Repräsentation, also zur Konformität der Unterschiedlichkeit für sich. Insofern versucht wird, die Unterschiedlichkeit durch die Produktion der Unterschiedlichkeit für sich zu erreichen, wird die Unterschiedlichkeit an sich notwendig verfehlt.
[…] Problem bricht erneut auf. Dann aber unter gänzlich veränderten Bedingungen. Einzelene Menschen (Indvidualitätsparadoxie) können solche Wissens- und Erfahrungsbildungsprozesse weder einfach herstellen noch […]
„Methode von Versuch und Irrtum: Es ist die Methode, kühne Hypothesen aufzustellen und sie der schärfsten Kritik auszusetzen, um herauszufinden, wo wir uns geirrt haben.“ (Karl Popper)
Was wir sind ist vielleicht nicht verifizierbar… hin und wieder durchaus aber falsifizierbar…
„Es dürfte uns gut tun, uns manchmal daran zu erinnern, dass wir zwar in dem Wenigen, das wir wissen, sehr verschieden sein mögen, dass wir aber in unserer grenzenlosen Unwissenheit alle gleich sind.“ (auch Karl Popper)
One day, You’ll have to drop Yourself…