Trollerei ist Provokation von Ordnung

von Kusanowsky

Trollerei ist nicht geeignet um einen vernünftigen Diskurs zu ermöglichen, zu führen oder die Vernunft des Mitgeteilten zu garantieren, sondern ist die faktisch funktionierende Gatekeeper-Instanz des Internets: wer in all dem Schwachsinn sich noch immer zutraut, etwas Vernünftiges souverän äußern zu können, muss an der Trollerei vorbeikommen. Trollerei ist nicht dazu geeignet, ein vernünftiges Argument zu verteidigen, sondern trägt dazu bei, die Unhaltbarkeit aller möglichen Argumente vollständig zu steigern bis zu einer Schwelle, an der entweder die Kommunkation zerfällt, weil der Quatsch nicht mehr auszuhalten ist, oder dann trotzdem weiter geht.

Trollerei ist Bewährungskommunikation. Trollerei sortiert aus: was ihr nicht standhält, scheidet aus. Trollerei ist ernstzunehmen, weil sie für Reflexivitätssteigerung sorgt, und ist überhaupt nicht dazu geignet, einem kritischen Schwachmatismus das Leben zu retten. Trollerei ist die Provokation, nicht die Rechtfertigung einer Diskursordnung.

Man kann dagegen sein, aber die Trollerei interessiert das nicht. Sie hört nicht auf, sie lässt sich nicht verhindern. Trolle sind unverzichtbare, unhintergehbare Parasiten, die nur denen helfen, die sich gegen diese Parasiten nicht zur Wehr setzen. Denn: auch diese Parasiten können es nicht verhindern, dass man sie ernst nimmt.

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