Eine Paranoik der Simulationsmedien
von Kusanowsky
Ich bitte darum diese Seite anzuklicken: http://www.selfcontrolfreak.com/slaan.html
Die Spielanleitung ist einfach: Versuche die Nase des jungen Mannes mit der Maus zu treffen. Voraussetzung ist die Bereitschaft sich zu wundern. Man könnte sich fragen, wie das technisch geht. Was mich interessiert ist, wie man auf eine solche Idee kommt, und wohin das führen könnte, wenn solche Trickserein noch differenzierter gestaltet würden. Womit bekommt man es dann zu tun?
Die anderen Spiele sind auch sehr gut.
http://www.selfcontrolfreak.com/
Soren Kierkegaard hatte einmal geschrieben:
„…das Ganze ist nur ein Spiel innerhalb einer gewissen Voraussetzung, und die Inhumanität ist recht kenntlich daran, dass der Betreffende sich selbst nicht ironisch auffassen kann …“
… So stürmten auch die Zuschauer aus dem Kino als sie in dem Streifen “ „L´arrivée d´un train en gare de La Ciotat“, einen in den Bahnhof fahrenden Zug auf der Leinwand auf sich zurasen sahen. Die Lokomotive war so gefilmt, dass sie aus der Tiefe der Leinwand kam, größer wurde, weil sie Richtung Zuschauer fuhr und schließlich dicht an der Kamera vorbeiraste. – Die ersten Zuschauer waren zutiefst erschrocken, als sie diese Bilder sahen …
http://bit.ly/LgLJUG
Was wie beobachten: Virtualisierung der Realität (Ironie) oder Realisierung des Virtuellen (Erschrecken vor dem einfahrenden Zug)? Welche Ebene wird in welche überführt? Und was kann man jeweils woraus lernen?
Ironiefähigkeit und Kontingenzbewusstsein sind ja gute Freunde; und beide auch mit der Virtualisierung gut bekannt. Vielleicht kann man in diese Richtung weitergehen.
„Versucher und Experimentierende sollt ihr sein!“
ja. „… und führe mich in Versuchung …“ – wobei eine säkulare Hoffnung die Bereitschaft zeigt nicht nur der Verführung – wie Doktor Faust – nicht aus dem Weg zu gehen, sondern die Verführung als Methode zuzulassen. Manipulation wird dann zur Forschungsaufgabe, wird nicht mehr unter Verbot gestellt. Peter Bormann hat hier neulich Dirk Baecker zitiert: Gute Soziologie sei listig. Was kündigt sich da an?
„Was kündigt sich da an?“
Spaß durch Kreativität mit ManipulationsTools, jedoch keinesfalls eine „Überführung einer Ebene in eine andere“ (wenn die nicht da bleiben, wo sie sind, wo sie konstruiert wurden, dann entseht ja der Witz nicht mehr), auch nicht, daß „Manipulation zur Forschungsaufgabe werde“ – das ist es doch längst, oder wieso können wir hier reden?
Und nochmal: Die Erfindung der Bezeichnung „Gute“ Soziologie setzt die die Erfindung des Gegenteils, also „schlechter“ Soziologie voraus, und was das soll, erschließt sich mir nicht, da ja beides erst einmal Soziologie sein muß, bevor sie als „gut“ oder „schlecht angesehen werden kann, und wenn es das dann ist, ist zugleich ausgeschlossen, daß sie gut oder schlecht oder heiß oder blau ist, weil sie damit keine Soziologie mehr wäre.
Das sollte doch auch Dirk Baeker vor dieser Äußerung bedacht haben, ansonsten darf ich andere Äußerungen von Baeker dann auch als ähnlich simple Hausmannskost verstehen? Als „gute“ oder „schlechte“ ?
Der Abstand:
Gute Äußerung
I I
Überführung//Brücke [Metaxy]
I I
Schlechte Äußerung
=> Der Witz