Scheiße, wenn Beobachter Beobachter beobachten
von Kusanowsky
Leider findet man immer noch jeden Tag genügend Anlässe, um einen Mangel an Vernunft als Ursache für die Missstände in der Welt zu erkennen. Nicht, dass ich das glaube, aber denjenigen, die das glauben möchten, kann man nicht wirklich mangelnde Vernunft vorwerfen. Ein höchst bemerkenswertes Beispiel für transzendentale Stupidität finden wir in dem Interview, das der Isländer Herbert Snorrason – ehemaliger Kollege von Julian Assange – der Süddeutschen Zeitung gab. In dem Interview kommen die Pläne Snorrasons zur Sprache, eine Alternative zu Wikileaks zu gründen. Das Konzept von „Openleaks“ (nomen est omen) soll nach Aussage von Snorrason darin bestehen, ein Computer-Netzwerk zu errichten, das als eine Art elektronischer Briefkasten funktioniert und in den jeder brisante Dokumente hineinwerfen und selbst bestimmen kann, wer die Papiere bekommen soll. Geantwortert auf die Frage, ob dieses Computer-Netzwerk auch sicher sei, antwortete Snorrason genauso selbstsicher wie weltfremd: „Ja.“
(Alte Weisheit: wer dumme Fragen stellt, bekommt dumme Antworten.)
(Alte Weisheit: wer dumme Fragen stellt, bekommt dumme Antworten.)
Siehe auch:
Die Illusion von Datenschutz und Datenklau
Wikileaks – Schock und Scham der Systeme
Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei. Wikileaks und die Obszönität einer neuen Form der Empirie
Wikileaks – Metapher und Methode
[…] haben die Whistleblower natürlich das selbe Problem wie ihre Gegenspieler, dass sie nämlich sichere Datentresore brauchen, um ihre Anonymität zu garantieren. Habe ich irgendetwas Entscheindes vergessen, das das […]
Nachtrag: Artikel aus Zeitonline:
Die einen sprechen von einer möglichen Fälschung. Die anderen von einer Falle. Viele aber von einem peinlichen Leak und einem Blick in einen unerwarteten Abgrund. In jedem Fall geht es um schlappe 12 Millionen Pfund. So hoch soll angeblich die Vertragsstrafe für WikiLeaks-Mitarbeiter sein, wenn sie Geheimnisse der Leakingplattform verraten. David Allen Green, Law-and-Poltics-Blogger beim Onlinemagazin New Statesman, veröffentlichte gestern ein Confidential Agreement das nach erstem Augenschein alle WikiLeaks-Mitarbeiter unterzeichnen mussten. Der Inhalt: Jede unautorisierte Weitergabe von WikiLeaks-Dokumenten wird mit der Zahlung einer Konventionalstrafe von 12 Millionen Pfund belegt. Was für jeden Julian-Assange-Mitstreiter der blanke Ruin sein dürfte. Die Begründung: Alle Dokumente sind Eigentum von WikiLeaks.
http://blog.zeit.de/leaks-blog/2011/05/12/das-12-millionen-pfund-dilemma/
[…] war sehr vorhersehbar, aber die Irritationen über Wikileaks ließen sich darüber nicht irritieren: Ob Wikileaks oder […]
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