Netzwerkbildung und Adressen 2
Das individuelle Adressbuch ist weder Ausgangspunkt noch Grundlage für die Netzwerkbildung, obgleich es auf reflexiven Beobachtungen von Adressen beruht und einen Archivbestand für Netzwerkbildung bereithält. Das Adressbuch ist im strengen Sinnne auch keine Dokumentation eines Netzwerkes, weil sich ein Netzwerk nur innerhalb der Operativität eines Systems bilden kann. Dazu benötigt es – neben vielen anderen Dingen – auch Dokumente, aber die relevanten Vorgaben ihrer Verwendbarkeit sind wiederrum nicht aus Dokumenten ableitbar. Es ist daher zu vermuten, dass die Herausbildung von Adressdokumentationen durch Verweise von Adressen auf Adressen, von individuellen Adressbüchern auf individuelle Adressbücher auf eine enorme soziale Komplexität der Adressenordnung in der modernen Gesellschaft zurückführbar ist, die Bedingungen bereit stellt, um Ordnungsverfahren zu nutzen. Voraussetzung dafür scheint die Verteilung von Menschenkörper im Raum, die allerdings schon durch Verbreitungsmedien an den Fortgang der Kommunikation gekoppelt sind.
Aber allein durch Verweis auf die Tatsache, dass nicht jeder jeden kennt, dass nicht jeder jeden als bekannt bezeichnen kann, ist die Strukturbildung von Netzwerken noch nicht möglich, weil ja gerade eine Differenz zwischen bekannt und unbekannt der Verteilung und Vereinzelung nicht voraus gehen kann. Tatsächlich mag jeder 1000 verschiedene Datensätze als bekannt dokumentiert haben, immer aber handelt es sich zunächst nur nur um Adressdokumentationen, die als Wissenskondensate von der Funktionsweise eines Netzwerks zeugen. Selbst wenn nur Minimalanforderungen an die Funktionsfähigkeit eines Netzwerkes gestellt werden, um empirisch auch noch sehr flüchtige Netzwerkformen erfassen zu können, müssen Adressdokumentationen und Netzwerke auseinandergehalten werden. Netzwerke sind keine bloßen Verweise von Adressen auf Adressen.
Stattdessen könnte man annehmen, dass umfangreich geordnete Adressdokumentationen von Firmen oder Einzelmenschen als Beziehungskapital behandelt werden können; Adressdokumentationen, die darüber hinaus auf Habitualisierungsformen schließen lassen. Man kennt etwas Vergleichbares aus der Präsentation von privaten Bibliotheken. Der Unterschied ist allerdings, dass Adressdokumentationen nicht selbst zu Repräsentationszwecken benutzt werden können, weil ihre Behandlung durch die Unterscheidung von bekannt und unbekannt anderen Codierungen unterliegt. Daher ist fraglich, ob man einer Adressdokumentation überhaupt eine soziale Funktion innerhalb der Netzwerkbildung zuschreiben kann, sofern die Unterscheidung von bekannt und unbekannt durch die Unterscheidung von privat und öffentlich als relevant in Erscheinung tritt. Denn wenn man darauf schaut, worauf ein Beziehungskapital der Adressen beruhen könnte, wird sichtbar, dass es nicht in all den Tausenden von bekannten Adressen steckt, die im individuellen Adressbuch festgehalten sind, sondern in denjenigen unter ihnen, die als mobilisierbare Adressen gelten können, deren Identifizierbarkeit aber nicht sozial zugänglich ist. Alle Datensätze einer Adressdokumentation repräsentieren lediglich Möglichkeiten, die auf erfolgreiche Kommunikationen zurückverweisen und sie dienen dem Zweck einer erneuten Aktivierung. Am jeweiligen Modus der Kommunikation aber, der Adressen ins individuelle Adressbuch hineinbringt oder herauslöscht, trennen sich aktivierbare und mobilisierbare Adressen. Ein Sammlungsbestand von Adressen für Netzwerkbildung zeichnet sich durch im Voraus nicht bestimmbare, diffuse Horizonte des Möglichen aus, die sich mit bekannten Adressen verknüpfen. Das zeigt, dass Adressdokumentationen kaum als ein Beziehungskapital verstanden werden können, weil sie durch funktionierende Netzwerke nicht verfügbar gemacht werden können. Netzwerke machen Adressen nicht verfügbar, sondern sorgen für eine Differenz von erreichbar und unerreichbar. Und dort, wo Adressdokumentationen durch öffentlichen Anschlag oder Auslage allen zuänglich sind, zeigt sich, dass erst durch anderweitige Differenzierungen solche Dokumentationen verfügbar gemacht werden müssen.
Aber allein durch Verweis auf die Tatsache, dass nicht jeder jeden kennt, dass nicht jeder jeden als bekannt bezeichnen kann, ist die Strukturbildung von Netzwerken noch nicht möglich, weil ja gerade eine Differenz zwischen bekannt und unbekannt der Verteilung und Vereinzelung nicht voraus gehen kann. Tatsächlich mag jeder 1000 verschiedene Datensätze als bekannt dokumentiert haben, immer aber handelt es sich zunächst nur nur um Adressdokumentationen, die als Wissenskondensate von der Funktionsweise eines Netzwerks zeugen. Selbst wenn nur Minimalanforderungen an die Funktionsfähigkeit eines Netzwerkes gestellt werden, um empirisch auch noch sehr flüchtige Netzwerkformen erfassen zu können, müssen Adressdokumentationen und Netzwerke auseinandergehalten werden. Netzwerke sind keine bloßen Verweise von Adressen auf Adressen.
Stattdessen könnte man annehmen, dass umfangreich geordnete Adressdokumentationen von Firmen oder Einzelmenschen als Beziehungskapital behandelt werden können; Adressdokumentationen, die darüber hinaus auf Habitualisierungsformen schließen lassen. Man kennt etwas Vergleichbares aus der Präsentation von privaten Bibliotheken. Der Unterschied ist allerdings, dass Adressdokumentationen nicht selbst zu Repräsentationszwecken benutzt werden können, weil ihre Behandlung durch die Unterscheidung von bekannt und unbekannt anderen Codierungen unterliegt. Daher ist fraglich, ob man einer Adressdokumentation überhaupt eine soziale Funktion innerhalb der Netzwerkbildung zuschreiben kann, sofern die Unterscheidung von bekannt und unbekannt durch die Unterscheidung von privat und öffentlich als relevant in Erscheinung tritt. Denn wenn man darauf schaut, worauf ein Beziehungskapital der Adressen beruhen könnte, wird sichtbar, dass es nicht in all den Tausenden von bekannten Adressen steckt, die im individuellen Adressbuch festgehalten sind, sondern in denjenigen unter ihnen, die als mobilisierbare Adressen gelten können, deren Identifizierbarkeit aber nicht sozial zugänglich ist. Alle Datensätze einer Adressdokumentation repräsentieren lediglich Möglichkeiten, die auf erfolgreiche Kommunikationen zurückverweisen und sie dienen dem Zweck einer erneuten Aktivierung. Am jeweiligen Modus der Kommunikation aber, der Adressen ins individuelle Adressbuch hineinbringt oder herauslöscht, trennen sich aktivierbare und mobilisierbare Adressen. Ein Sammlungsbestand von Adressen für Netzwerkbildung zeichnet sich durch im Voraus nicht bestimmbare, diffuse Horizonte des Möglichen aus, die sich mit bekannten Adressen verknüpfen. Das zeigt, dass Adressdokumentationen kaum als ein Beziehungskapital verstanden werden können, weil sie durch funktionierende Netzwerke nicht verfügbar gemacht werden können. Netzwerke machen Adressen nicht verfügbar, sondern sorgen für eine Differenz von erreichbar und unerreichbar. Und dort, wo Adressdokumentationen durch öffentlichen Anschlag oder Auslage allen zuänglich sind, zeigt sich, dass erst durch anderweitige Differenzierungen solche Dokumentationen verfügbar gemacht werden müssen.
Technorati-Tags: Netzwerke, Netzwerktheorie, Adressen