symbiotische Mechanismen
von Kusanowsky
Man könnte überlegen, „Trends“ als einen symbiotische Mechanismus im Operationsmodus polykontexturaler Gesellschaft zu bezeichnen. Vorausgesetzt wäre eine Sinnstruktur, in der sich Nachahmungsverhalten, Verstärkung und Devianz miteinander verbinden. Da symbiotische Mechanismen das Feld bezeichnen, auf dem soziale Systeme ihren Körperbezug symbolisieren, läge die Einschränkung auf das nahe, was die Mode mit den Körpern durch verallgemeinernde Individualisierung macht. Wenn man davon ausgeht, dass der Rekurs auf symbiotische Symbole Krisenlagen bezeichnet, könnte man sich fragen, welche und wessen Krise es notwendig macht, die Staffagen der Körper zu thematisieren, also durch Referenz auf Körper Sinnzumutungen durchzusetzen, die auf der Ebene der Funktionssysteme nur schwer durchsetzbar sind, zum Beispiel diejenige, Individuum sein zu sollen.
[…] Mechanismen zu reagieren. Das heißt, dass das, was bei Luhmann mit dem Vermeidungsbegriff “symbiotischer Mechanismus” (z.B. Affekt) behandelt wurde, dann nicht etwa nur ein Krisenbewältigungsverfahren zum […]
Sehr schön, auch wenn ich „symbiotisch“ für einen nicht gut gewählten Begriff halte, insofern z.B. Mode Milieugrenzen überspringt und mit einem funktionalen Zusammenleben gerade gar nichts zu tun. Ich würde eher von „Synchronisierung“ sprechen. Aber schön ist natürlich die Frage, warum es Menschen für sinnvoll halten „äffisch“ etwas nachzumachen (Mode, Sprache, Verhalten, Denkfiguren, „Kunstrichtungen“, Architekturstile). Und man könnte sogar fragen, ob nicht in allem, was wir tun und denken, immer schon ein hoher Anteil an Nachmachen enthalten ist („you imitate the best, the rest you meorize, but do you really feeel what you feel … and the times you impressed me the most when you don’t try, when you don’t even try…“ http://www.youtube.com/watch?v=OZ-GM8Q7q60 ). Oder andersherum: Wie sollten wir zusammenleben, wenn wir nicht diese „Spiegelneuronen“ hätten? Der Wunsch nach Zugehörigkeit – auch als bloß imaginierte Zugehörigkeit! (z.B. die gleiche Frisur haben wie die gerade angesagten Popmusiker, Pfeife rauchen wie Sartre) – scheint per se einen Sinn zu tragen, der möglicherweise gerade dann pervertiert, wenn er symbiotisch wird („Volksgemeinschaft“, „Heil-Hitler“-Gruß).
In diesem Zusammenhang:
http://www.amazon.de/Die-Mode-Gesellschaft-Doris-Schmidt/dp/3834001562
Ergänzung:
betr.: „insofern z.B. Mode Milieugrenzen überspringt und mit einem funktionalen Zusammenleben gerade gar nichts zu tun“
Das Phänomen Unterwäsche Zweiter Teil – Niklas Luhmann Theorie
Die Funktion bezeichnet die Beziehung des Wäschesystems zur Gesellschaft. Dieser Umweltbezug zeigt auf, dass das Wäschesystem nicht gänzlich autark ist, sondern durchaus von anderen Bereichen abhängig ist.
http://fransikmode.blogspot.de/2013/01/das-phanomen-unterwasche-zweiter-teil.html
Irgendwo habe ich mal gelesen, dass Mode eine Beschreibungsformel ist um sich an einer unsicheren Zukunft zu orientieren.